Wie ich mit meinen Kindern über Sucht spreche/Suchtprävention von klein an.
Ein Einstieg in diese Richtung, ohne wirklich über konkrete Süchte zu sprechen ist, ihnen stets zu vermitteln, dass sie nicht das tun müssen oder gut finden müssen was andere tun und gut finden. Ich habe schon früh angefangen meinen Kindern Mut zuzusprechen, sich von gleichaltrigen Kindern unterscheiden zu dürfen.
Tatsächlich wachsen meine Kinder größtenteils ohne elektronische Medien auf. Konkret heißt das, meine Kinder schauen mit frühestens 6 Jahren das erste mal in ihrem Leben auf einen Bildschirm und dürfen dann ab und zu einen schönen altersgerechten und gut ausgewählten Film schauen, als ein ganz besonderes Ereignis und erst abends, dazu gibt es Eis oder Popcorn. Dann wird die feste Schlafenszeit aufgehoben ausnahmsweise und es ist ein wundervolles und aufregendes, schönes Erlebnis.
Mit meiner ältesten, fast 11jährigen Tochter bespreche ich diese Medien Situation in unserer Familie sehr offen und ehrlich.
Da ich ihr vermittle, das wir Eltern es gesund finden, wenn Kinder erst so spät wie möglich wissen was ein Fernseher ist und wir auch über den Mehrwert den sie dadurch bekommen spreche, ist meiner Tochter völlig klar und sie spürt es regelrecht und wahrhaftig an sich selbst, wie gut es ist, nicht das zu tun was scheinbar alle machen.
Sie weiß, welch schöpferische Kraft in ihr steckt, wie gut sie sich selbst beschäftigen kann, sich konzentrieren kann und wie unfassbar gerne sie liest und ihre Phantasie die Bücher im Kopf lebendig werden lässt.
Sich trauen nein zu sagen heißt ja sagen für sich selbst.
Wenn wir betrunkene/drogenabhängige Menschen auf der Straße sehen, macht sich meine mittlere, 7jährige Tochter stets viele Gedanken darüber und hat am Abend lauter Fragen zum Alkohol. Sie ist immer vollkommen ungläubig das es Alkohol überhaupt gibt, weil sie von mir hört das es den Körper vergiftet.
Ich sage ihr dann, das es immer auf das Maß ankommt. Wenn sie zu viel Schokolade futtert, bekommt sie Bauchschmerzen, bei ein paar Stücken jedoch ein Wohlgefühl. Manche Menschen können ein oder zwei Gläser Alkohol vertragen und können dann auch aufhören und nicht mehr wollen, es verschafft ihnen ein Wohlgefühl.
Alkohol verändert aber immer die Sinne und benebelt einen, auch schon nach einem Glas. Da können einige Leute nicht mehr spüren ob sie noch mehr vertragen oder nicht und trinken dann mehr als es gut ist. Das vergiftet dann ihren Körper und verändert sie sehr stark in ihrem Wesen. Wenn diese Leute dann regelmäßig zu viel Alkohol trinken, wird der Körper und der Geist krank. Der Körper ist vergiftet und der Geist ist gefangen in einer Spirale, weil Alkohol ein Nervengift ist und auch die Willenskraft verändert. Ich sage dann meiner Tochter das es dann ganz schwierig ist aufzuhören und das es deswegen wichtig ist, immer zu spüren wie der eigene Körper auf alles reagiert und wann die eigene persönliche Grenze erreicht ist.
Mit Kindern kannst du über viele Themen sprechen die eigentlich Erwachsenen Themen zu sein scheinen. Auch für eure Beziehung sind solche Gespräche Goldwert und pflegen das Band zwischen euch, machen es fest und stark für schwierige Zeiten.